Reis in seiner besten Rolle

Die Japaner sind ein nettes Völkchen, so höflich und freundlich. Aber bei Sushi? Da hört der Spaß auf! Falsch zubereitet wird nicht nur der Reis sauer. Nein, den Fisch an Land zu ziehen, das ist eher Chefsache. In der Hauptrolle: Sushi-Meister mit jahrelanger Ausbildung. Eine kulinarische Reis(e) nach Fernost.

Frische Fische, Algen der Sorte Nori und ’ne Handvoll Reis. Sushi ist eigentlich kein Hexenwerk. Das konnten sogar schon die asiatischen Fischer vor Hunderten von Jahren — die wussten es nur nicht. Sie hüllten ihren Fang in Reis ein, um ihn zu fermentieren. Den gesäuerten Reis warfen sie dann dummerweise weg. Selbst schuld. Den Japanern schmeckte er nämlich besonders gut. Ein paar Zutaten später war ein japanisches Nationalgericht geboren.

Maki, Nigiri, Temaki — wie bitti?

Einfach nur Sushi wäre natürlich zu einfach. Deshalb haben sich die Japaner über die Jahrhunderte gleich ein Dutzend Varianten ausgedacht. Verschiedene Fischsorten, mal mehr, mal weniger Nori-Blätter, mit oder ohne Gemüse. Der Klassiker: Maki, die Sushirolle, in der Fisch und Reis vom grünen Blatt umhüllt werden. Beim Temaki wird das Algenblatt nicht gerollt, sondern zu einem spitzen Tütchen geformt. Nigiri verzichtet sogar komplett auf Grünzeug — hier dominiert der Fisch auf dem Reis. Und wer von den Häppchen nicht satt wird, der kann sich mit Chirashi das weiße Gold direkt in die Schale füllen und mit allerlei Gemüse und Fisch sein eigenes Kunstwerk erschaffen.

Einmal Sushi für alle!

Was auf einem asiatischen Fischerboot begann, erobert heute die Welt wie einst Kollege Pizza oder Hamburger. Sushi ist längst ein globales kulinarisches Phänomen. Wer kann’s ihm verübeln? Sieht ja auch verdammt lecker aus, dieses kleine, aber feine Gericht. In Deutschland erfährt es einen regelrechten Boom, Sushibars sind hierzulande in aller Munde. Wie in Fernost hat sich aber auch der Deutsche an die traditionellen Manieren zu halten: Finger weg vom Stäbchen, Sushi isst man mit der Hand — und in einem Bissen. Ein bisschen japanische Tradition muss dann schon noch sein.

meiwei
Hier ist der Name Programm: Gesunde asiatische Küche landet im Übersetzer, genauso wie auf dem Tisch. Ohne Geschmacksverstärker, dafür authentisch mit vollwertigem Zutatenallerlei.

Münzstraße 5 // 33602 Bielefeld
Telefon 0521 94936004
www.mei-wei.de

kado
Soulfood à la carte, das verspricht die Sushiküche im Eckhaus am Emil-Gross-Platz. Hier tanzt das Reiskorn zu Jazz, Hip-Hop & Co., flirtet mit biodynamischem Gemüse und lässt sich ein auf Techtelmechtel mit frischen Meerestieren.

Arndtstraße 10 // 33602 Bielefeld
Telefon 0521 5608900
www.kado-sushi.de

sumo
Hier fliegt niemand aus dem Ring oder wird zum Sumõringer. Die findet man nur im Logo des japanischen Restaurants, das mit futuristisch modernem Interieur aufwartet. Das einzige, was hier fliegt, ist Sushi — und das direkt auf den Tisch.

Oberntorwall 16–18 // 33602 Bielefeld
Telefon 0521 77255088
www.sumo-bielefeld.de

4. September 2019
Maximilian Kothe

RubrikLeckerfeld