Ganz schön indisch!

Eines Abends im 17. Jahrhundert hatte ein Inder eine geniale Idee. Er lud Kurkuma, Senfkörner, Kreuzkümmel und Chili zu sich ein. Die brachten Bockshornklee, Kardamom und Koriander gleich mit. Alles war angerichtet für eine Gewürzparty der Extraklasse. Was in der Nacht passierte? Ein kulinarisches Wunder. Denn das indische Nationalgericht war geboren: Curry.

Im Land, in dem sich Buddha und Shiva gute Nacht sagen, gehören fertige Gewürzmischungen zum guten Geschmack. „Masalas“ nennt sie der Inder. Er stellt sie seinen Soßen („Kari“) vor – und verkuppelt das, was zusammenpasst. Bis zu 36 verschiedene Gewürze stehen zur Auswahl. Sechsunddreißig! Gesetzt ist nur Kurkuma, die gesunde Ingwerpflanze, die dem Curry seine gelbliche Farbe verleiht. Gar nicht so einfach, in diesem Gewürzchaos noch den Überblick zu behalten.

Würzige Schifffahrt

Doch der Inder experimentiert weiter. Mit Fleisch, Fisch und Gemüse. So viele Zutaten, so viele Möglichkeiten, mit denen Curry sich immer wieder neu erfindet. Das können wir doch auch, sagten sich die Briten damals. Damals, in der Kolonialzeit, schifften sie die Mixturen also schnurstracks von Indien nach Europa. Mit dem Gewürzeinerlei aber konnten die britischen Köche nichts anfangen – und reduzierten die Masalas kurzerhand auf einfaches Currypulver. Heute gibt's das feine Puder in allen erdenklichen Formen und Farben: Gelb bis rot, scharf bis mild, fertig verpackt und in jedem Supermarkt erhältlich.

Inder in der Stadt

Der Inder konnte darüber nur müde lächeln. Er schwört auf seine Masalas, sein Kari und die nationale Küche. Nicht irgendein Pulver, sondern die besondere Mischung aus frischen Zutaten mache leckeres Curry aus. Um das zu beweisen, schipperte er ein Jahrhundert später den Europäern hinterher. Erst auf die Insel, später aufs Festland. Und natürlich auch nach Bielefeld. In indischen Restaurants serviert er heute das, was auf der Gewürzparty seinen Anfang nahm: einen unverkennbaren Mix aus Gewürzen, Soßen und herzhaften Beilagen.

Indikitchen
„Bereit für die indische Aromenvielfalt?“ An Selbstbewusstsein mangelt es dem indischen Restaurant direkt am Jahnplatz offensichtlich nicht. Bei dem großzügigen Buffet aber auch kein Wunder: In der Indikitchen schlagen nicht nur orientalische Herzen höher! 

Herforder Straße 5–7
33602 Bielefeld
Telefon 0521 77252755
www.indikitchen.de

Kohinoor
Urig und gemütlich präsentiert sich das Restaurant Kohinoor in Bielefeld – und das schon seit 25 Jahren! Ambiente und Speisekarte versprechen beste indische Küche. Hier punkten jahrzehntelange Tradition und erfahrene Kochkünstler, die jedes Gewürz aus dem Effeff kennen.

Neustädter Straße 25
33602 Bielefeld
Telefon 0521 65350 
www.kohinoor-bielefeld.de

Namaste
Mitten im Stadtteil Schildesche sitzt ein indisches Urgestein: Seit 1992 führt Wirt und Koch Tapan Dey das Lokal Namaste, das seine Gäste mit hausgemachtem Curry zu verführen weiß. Die Speisekarte punktet bis heute mit exotischen, ungewöhnlichen wie ausgefallenen Gerichten.

Johannisstraße 36
33611 Bielefeld
Telefon 0521 8752306

31. Januar 2020
Maximilian Kothe

RubrikLeckerfeld
Aktuelles