Die Schneeeule

Harry Potter wäre stolz auf seine Hedwig: Von Hogwarts bis nach Olderdissen ist sie geflogen, gemeinsam mit ihren Verwandten, um Ostwestfalen zu verzaubern.

450 Tiere, 90 verschiedene Arten auf 16 Hektar – der Heimat-Tierpark Olderdissen lockt jedes Jahr Hunderttausende von Besuchern an. Der Park hat natürlich seine „Stars“, wie die Bären Jule und Max, den urigen Keiler Karlchen oder die Wölfe Aik und Rieke. Was aber ist mit den Olderdissener Tieren, die weniger im Rampenlicht stehen? Wir finden, es hat sich ausgedisst, und geben den Underdogs eine eigene Rubrik: Olderdissens unterschätzte Tiere.


Harry Potter wäre stolz auf seine Hedwig: Von Hogwarts bis nach Olderdissen ist sie geflogen, gemeinsam mit ihren Verwandten, um Ostwestfalen zu verzaubern. Und siehe da: Kaum zeigt sich die Schneeeule, lenkt sie im Tierpark wie von Zauberhand die Blicke auf sich. Welche Magie steckt wohl dahinter? Vielleicht liegt es an ihrer glänzend wei˚en Federpracht, die besonders bei den Weibchen von braunen Punkten befleckt ist, damit sie sich besser tarnen können. Oder es sind ihre Winterstiefel, das dichte Gefieder an Beinen und Füßen, das sie warmhält, für Eulen aber eher ungewöhnlich ist.

Das dicke Fell muss sich die Schneeeule dringend zulegen, möchte sie in ihrem natürlichen Lebensraum wie der Arktis, Kanada oder Alaska überleben. Nur so – und mit etwas Zauberei – kann sie Minusgrade von - 56 Grad Celsius aushalten, mehr als jeder andere Vogel auf der Welt. Zugegeben, eine eher unbrauchbare Fähigkeit im ostwestfälischen Bielefeld, aber wer hat, der hat: Bis zu 70 cm groß bringt die Schneeeule schnell mal zweieinhalb Kilogramm auf die Waage. Tag für Tag schlägt sie sich den Bauch voll mit Lemmingen, Wühlmäusen oder Fischen, um ausreichend Fettreserven für den Winter anzusetzen. Im Tierpark wird sie dafür bestens versorgt, so gut, dass sie bis zu 30 Jahre alt werden kann. Und das schafft Hedwig dann am Ende auch ganz ohne magische Tricks.

29. Januar 2020
Maximilian Kothe

RubrikLiebefelder Art
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