Der Kolkrabe

Dunkles Gewand, schwarze Augen, unmelodische Stimme ... Wen haben wir da gerade wohl beschrieben? Nein, nicht Professor Snape.

450 Tiere, 90 verschiedene Arten auf 16 Hektar – der Heimat-Tierpark Olderdissen lockt jedes Jahr Hundert­tausende von Besuchern an. Der Park hat natürlich seine „Stars“, wie die Bären Alma und Max, den urigen Keiler Karlchen oder die Wölfe Aik und Rieke. Was aber ist mit den Olderdissener Tieren, die weniger im Rampenlicht stehen? Wir finden, es hat sich ausgedisst, und geben den Underdogs eine eigene Rubrik: Olderdissens unterschätzte Tiere.


Dunkles Gewand, schwarze Augen, unmelodische Stimme ... Wen haben wir da gerade wohl beschrieben? Nein, nicht Professor Snape. Also bitte, wir meinen den Kolkraben, einen von 42 Arten der Gattung Corvus. Denn so ganz wie der Zaubertranklehrer sieht der Kolkrabe mit seinem blauschwarzen Gefieder und dem klobigen Schnabel dann doch nicht aus. Bis zu 6000 Meter Höhe erreicht der Singvogel und kann dabei sogar mit dem Rücken nach unten fliegen.

Doch, zugegeben, Raben haben einen miesen Ruf. Sie schnappen sich Unrat aus Mülleimern und sind als krächzende Unglücksboten verschrien – und als schlechte Eltern. Dabei schaffen Rabeneltern das, was vielen von uns misslingt: Hat sich ein Kolkraben-Pärchen einmal gefunden, bildet es einen Bund fürs Leben. Der Zusammenhalt der beiden Partner wird durch Gefiederpflege gefestigt. Weniger zärtlich geht es allerdings bei der Nahrungsaufnahme zu – denn Kolkraben sind Allesfresser. Sie verspeisen Insekten, Samen, junge Vögel und Aas. Na, das klingt doch appetitlich. Wie steht es da wohl mit den Tischmanieren? Zum Glück ganz gut – zumindest was das Knacken von Nüssen angeht. Die lässt der Kolkrabe, der alte Stratege, nämlich einfach auf den Boden fallen.

2. Januar 2018
KuM

RubrikLiebefelder Art